Ausstellung „Carl Orff und die Carmina Burana"

  • 18 Jul 2019
  • Isabelle Keck

Noch bis zum 11. August 2019 zeigt das Museum Schloss Homburg mit der Ausstellung „Carl Orff und die Carmina Burana" den Werdegang des Werkes, ausgehend von der ursprünglich mittelalterlichen Liedersammlung, die 1803 im oberbayerischen Kloster Benediktbeuern entdeckt wurde. Über den Zufall, der den Komponisten auf diesen „Codex" stoßen ließ, reicht sie bis zum Schaffensprozess, der 1934 begann und zwei schwierige Jahre lang währte, ehe Orff die Partitur beenden konnte und es 1937 zur Uraufführung in Frankfurt am Main kam. Im Fokus stehen dabei die Musikgeschichte der Moderne, Carl Orffs Entwicklung und Werdegang sowie sein Wirken und Werk während der Zeit des Nationalsozialismus.

Die „Carmina Burana" ist eines der bedeutendsten und meistgespielten Chor-Orchester-Werke in der klassischen Musik des 20. Jahrhunderts. Uraufgeführt wurde das Stück im Jahr 1937, der Komponist Carl Orff (1895 – 1982) erlangte mit der „Carmina Burana" Weltruhm. Allein schon der Auftakt „O Fortuna“ verfügt über internationale Bekanntheit.

Carl Orff und STUDIO 49 - eine enge Verbindung

Carl Orff, mit der Geschichte des Hauses STUDIO 49 untrennbar verbunden, erzählte über seine erste Erfahrung mit einem Stabspiel, als er zur Einweihung des neuen Betriebes am heutigen Standort eine Ansprache hielt. Er schilderte, wie er 1928 von Freunden ein - nach damaligem Sprachgebrauch - "Kaffern-Klavier" bekam, das ein Matrose aus Kamerun mitgebracht hatte; eine Art Xylophon, gefertigt aus einer kleinen rechteckigen Holzkiste mit der Aufschrift «10 000 Bretterstifte», auf deren offener Seite zehn Klangstäbe mit Schnüren befestigt waren. Das Instrument wurde mit einem Schlägel gespielt und hatte, so Orff, einen verblüffend guten Klang. Damit war ein Modellinstrument für seine eigene Arbeit gefunden.

Über Paul Müller, einem Schüler Carl Orff's, kam die Bekanntschaft mit dem Vater des heutigen Inhabers von STUDIO 49, Klaus Becker-Ehmck, einem jungen Maschinenbaustudenten zustande, der sich eigentlich mehr der brotlosen Kunst der Musik zugeneigt fühlte. Aus dieser ersten Begegnung mit dem Komponisten Carl Orff entwickelte sich eine besonders enge und von persönlicher Freundschaft getragene Zusammenarbeit. So baute Klaus Becker-Ehmck ganz nach den Vorstellungen und Wünschen Carl Orff's zum Beispiel die ersten Lithophone (Steinspiele) und chromatische, wiegenförmige Xylophone für die Uraufführung Carl Orff's ersten Griechendramas «Antigone ».

Die ersten Instrumente entstanden in den Räumlichkeiten des elterlichen Hauses von Klaus Becker-Ehmck. Schon wenige Monate darauf erfolgte die Firmengründung.

https://www.youtube.com/watch?v=E4k8Fs3EWb4

Bis heute fertigt STUDIO 49 das gesamte Orff Schulwerk Instrumentarium. Die Ausstellung in Schloss Homburg zeigt auch Instrumente von STUDIO 49, auf denen die Besucher spielen können.

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Anfahrt Schloss Homburg

 

 

 

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